Veröffentlicht am: 24.11.2017

Es scheint erst wenige Tage her zu sein, dass die Künstlergruppe leavinghomefunktion herausgeputzt auf ihren Ural 650 Gespannen durch die Straßen New Yorks knatterte. New York City – der Schmelztiegel der Kulturen – war ihr finales Ziel nach einem Wahnsinns-Ritt von mehr als 40.000 km auf einem Wahnsinns-Motorrad! Bereits vor über zwei Jahren hatten die Künstler Komfortzone und Privatsphäre zurückgelassen und Haarbürste gegen Schraubenschlüssel getauscht. Die Beiwagen wurden zu mobilen Studios transformiert und so ging es auf und davon, sich die Welt mit eigenen Augen zu beschauen. Mit Hilfe ihrer rollenden Studios schufen die Künstler ein weitreichendes Netzwerk zwischen fernöstlicher Abgeschiedenheit und westlicher Entwicklung. Und so war es eine Kombination aus dem Schneckentempo und der unglaublichen Menge an Pannen, die ihnen Tür und Tor sowohl in sehr dicht besiedelten als auch stark isolierten Regionen öffneten.

Erfahrung und Routine zeigten den fünf Gereisten bald: Hat man also eine Panne, lösen sich die meisten Hemmungen und Kommunikationsbarrieren in Wohlgefallen auf. Die Beteiligten – ob einheimisch oder weltreisend – sind fast selbstverständlich an einer gemeinsamen Lösungsfindung interessiert. Das betreffende Motorrad dicht umringend arbeiten alle Hand in Hand und sind involviert – Stereotypen greifen hier nicht mehr. Und so scheint allein das Gesamtpaket dieser Ural Motorräder herkömmliche Konventionen und Grenzen zu sprengen.  Kompression, Zündzeitpunkt oder Ventilspiel waren bis dato alles Fremdworte im Umgang mit den alten Ural Motorrädern.

Volle Dosis Erfahrung

Im ständigen Kampf gegen Wind, Wetter und russische Technik überwunden sie Berge aus Bürokratie, um auf abenteuerliche Weise herauszufinden, was Entfernung wirklich bedeutet. Die folgenden 20.000 km waren die volle Dosis Erfahrung – es ging durch Kasachische Gewitter und durch die mongolische Wüste, entlang tausender Kilometer Wellblechpiste – pausenlos gejagt von sibirischen Tigermücken. Dort, wo Sibirien endet und der Ferne Osten Russlands beginnt, stellen sich die Fünf der nächsten großen Herausforderung: die ‚Old Road of Bones‘. Diese Straße als „unfahrbar“ zu beschreiben, würde die ganze Sache wohl am treffendsten beschreiben. 300 km Sumpf, Flüsse und Schlamm später war bereits absehbar, dass die Dinge auf dem Landweg nach New York City zunehmend mühevoller wurden – vor allem weiter nördlich, Richtung Beringstraße, wo die Reise zu Lande final zu Wasser fortgesetzt wurde.

Nach einer Winterpause in Kanada hatten die Reisenden ihr Ingenieurstalent entdeckt und den schwimmbaren Amphibien-Prototyp der Ural 650 entwickelt. Zudem waren die notwendigen finanziellen Mittel zusammengetragen, um in den Fernen Osten Russlands zurückkehren zu können. Hier wartete der absolute Gipfel dieser Reise: 1.600 km Flussfahrt auf dem entlegenen Kolyma mit einem Floß, das von den Teufelsmotoren der 650iger Ural Maschinen angetrieben wurde. Es ging hinauf bis zur Mündung in den Arktischen Ozean. Durch das Tschukotkische Outback ging es anschließend weiter nach Kamchatka auf die andere Seite.

Von Anchorage führte der Weg durch die Weiten Alaskas – bis nach Kanada. Unzählige Pannen waren ein stetiger Begleiter, der ihnen oftmals in Kontakt mit wunderbaren Menschen und atemberaubenden Geschichten brachte. Mit kleineren und größeren Umwegen schließlich auf der Zielgeraden – entlang der Westküste bis nach Los Angeles – trudelten die Weltgereisten mit Pauken und Trompeten in New York City ein.

Am 2. Februar 2018 werden die Helden der Neuzeit ab 19 Uhr über ihre Reiseerfahrungen im PS.SPEICHER Einbeck berichten. Für FörderFreunde ist der Eintritt frei, alle anderen zahlen 10,- Euro an der Abendkasse. Nach der Veranstaltung besteht die Möglichkeit, in geselliger Runde bei Snacks und Getränken sich mit Gleichgesinnten auszutauschen.

Weitere Informationen gibt es hier.


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