Veröffentlicht am: 20.03.2018

Zwei Wochen vor Ostern beginnen am kommenden Wochenende in den ersten Bundesländern die Schulferien. Kein schlechtes Datum für den Start in die aktuelle Motorradsaison. Normalerweise. 2018 ist allerdings zum eigentlich geplanten ersten Roll-out in vielen Regionen Deutschlands noch mit knackigen Minustemperaturen und Schnee zu rechnen. Selbst für eingefleischte Biker dürfte daher diesmal die bessere Devise eine andere sein: abwarten und heißen Tee trinken.Beim Warten auf wärmere Tage kommt freilich keine Langeweile auf. Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung empfiehlt allen Motorradfahrern eine gründliche technische Vorbereitung ihrer Bikes, damit die erste Ausfahrt der Saison dann auch wirklich ohne unangenehme Überraschungen endet. Ein verlässliches Hilfsmittel ist die "HU-Checkliste für Motorräder". Die kann hier bequem abgerufen werden. 

„Eigentlich wurde die Liste zur Vorbereitung auf die Hauptuntersuchung (HU) entwickelt, damit auch Privatpersonen ihr Fahrzeug möglichst auf Anhieb ohne wesentliche Mängel durch die Prüfung bringen können", erklärt Hans-Jürgen Götz, Leiter Unternehmenskommunikation der GTÜ. „Aber wir liefern damit eben auch in wesentlichen Teilen eine Anleitung, was beim Rundum-Check vor der ersten Ausfahrt alles erledigt werden sollte."

Reifendruck und Profiltiefe

Konkrete Beispiele: Sind Lauffläche der Reifen und Flanken unverletzt? Gesetzlich vorgeschrieben ist für den mittleren Bereich der Lauffläche, die etwa dreiviertel der Laufflächenbreite einnimmt, ein Mindestprofil von 1,6 Millimeter. Bei Kleinkraft- und Leichtkrafträdern ist mindestens ein Millimeter erforderlich. Die GTÜ-Experten empfehlen aus Gründen der Sicherheit jedoch Profiltiefen von nicht weniger als zwei bis drei Millimeter. Gecheckt werden muss auch der Reifendruck. Nach der Winterpause fehlt schnell mal ein bar, entsprechend schwammig und unsicher ist dann das Fahrverhalten. Wie sieht's mit dem Zustand von Felgen und Speichen aus? Felgen dürfen nicht beschädigt sein. Bei Speichen wird mittels Schraubendreher eine Klangprobe durchgeführt. Unterschiedliche Klangfolge deutet auf ungleichmäßige Speichenspannung aufgrund zu loser oder zu stramm gespannter Speichen hin.

Nicht minder wichtig, die Bremsanlage. Die Bremsbeläge dürfen nicht bis zur Verschleißanzeige abgefahren sein und die riefenfreien Bremsscheiben eine Mindestdicke nicht unterschreiten. Für Vorder- und Hinterrad ist in der Regel je eine Bremsflüssigkeitsanzeige vorgesehen. Der Pegel muss innerhalb der Markierungen im Schauglas stehen. Prüfen Sie die Bremse durch Druck an Hand- und Fußbremshebel. Plötzliche Spielveränderungen oder schwammiger Widerstand am Bremshebel lassen auf Mängel an der Bremsanlage schließen.

Check ist vor jeder Fahrt sinnvoll

Schaut auch nach der Antriebseinheit eures Motorrads. Bei Modellen mit Kette ist auf die richtige Spannung zu achten. Kettenschmierung nicht vergessen. Sind bei Kardanantrieb alle Lager, Manschetten und Gelenke sauber und dicht oder tritt Öl aus? Zahnriemen dürfen nicht ausgefranst, rissig oder anderweitig beschädigt sein. Wie steht's mit Motoröl und – bei wassergekühlten Motoren – dem Kühlmittel? Die Füllstände müssen unbedingt innerhalb der entsprechenden Markierungen von Peilstab oder Schauglas liegen. Betätigt probehalber die Beleuchtungseinrichtung: Licht, Blinker, Warnblinkanlage, Bremse. Alles o.k.?

Die GTÜ-Experten raten dazu, die wichtigsten Prüfungen nicht nur zum Saisonstart, sondern vor jeder Fahrt zu erledigen. Ein Blick in die Bedienungsanleitung ist da im Übrigen auch sehr hilfreich. Dort steht in der Regel modellspezifisch, wie alle sicherheitsrelevanten Funktionen ordnungsgemäß kontrolliert werden können.

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